NP Mecklenburgische Schweiz und Kummerower See

Das „Land der Hügel und alten Bäume“, gelegen im Zentrum von Mecklenburg-Vorpommern, ist einerseits geprägt durch den Malchiner See und den Kummerower See, andererseits durch bis zu 124 m hohe Stauchmoränen (Hügelketten).

Der Naturpark ist im Zentrum von Mecklenburg-Vorpommern gelegen. Er befindet sich im nördlichen Bereich der Mecklenburgischen Seenplatte zwischen den Städten Dargun, Demmin, Teterow, Malchin und Waren.

Das Gebiet ist seit dem Ende der letzten Eiszeit besiedelt. Jungsteinzeitliche Großsteingräber wie im Hohen Holz bei Teterow sowie im Uposter Gehege sind sichtbare Zeugen der Vergangenheit. Bronzezeitliche Hügelgräber gibt es fast überall im Naturpark. Markante Bodendenkmale der Slawenzeit stellen die Burgwälle dar, so beispielsweise auf der Burgwallinsel im Teterower See. Bedeutsam war die Schlacht bei Verchen am Kummerower See am 6. Juli 1164. Hier besiegte das Heer Heinrichs des Löwen in einer Schlacht die Slawen. 1172 erfolgte die Gründung des Klosters Dargun durch dänische Zisterziensermönche, von dem sehr beeindruckende Ruinen erhalten geblieben sind. Viele Dorfkirchen sind in dieser Zeit errichtet worden. Vom 17. bis 19. Jahrhundert hatte sich die für Nordostdeutschland typische Gutsstruktur entwickelt. Es entstanden repräsentative Herrenhäuser, Schlösser und Wirtschaftshöfe, oftmals mit beeindruckenden ländlichen Parkanlagen. Burg Schlitz und Basedow sind die meistbesuchten Schlösser. In Ulrichshusen befindet sich eines der bedeutendsten Renaissance-Schlösser Mecklenburgs. Auch die jüngste Epoche hat ihre Spuren hinterlassen, am auffälligsten sind die Wirtschaftsanlagen und Wohnblocks aus DDR-Zeiten.

Im Naturpark kommen eine Reihe von Lebensräumen vor, für die Mecklenburg-Vorpommern besondere Verantwortung trägt: Laubwälder der Jungmoränenlandschaft, darunter Buchenwälder, Hang- und Schluchtwälder, sowie Quellwälder, naturnahe Fließgewässer und kalkreiche Niedermoore, kleinflächig auch Halbtrockenrasen und kalkreiche Sandrasen. Der Naturpark ist für die Vielfalt und Schönheit seiner Landschaften und seine reiche Naturausstattung bekannt. Im Norden umfasst er den Kummerower See und das Peenetal bis Demmin. Die eigentliche Mecklenburgische Schweiz liegt im Zentrum des Naturparks. Sie besteht aus Hügelketten mit mehr als 100 Metern Höhe – so genannten Stauchmoränen – und ebenfalls während der Eiszeiten geformten Niederungen. Hier liegen, nur knapp über dem Meeresspiegel, die drei großen Seen. Die Mecklenburgische Schweiz gilt als typische Kulturlandschaft in Mecklenburg-Vorpommern. Die landwirtschaftlichen Flächen sind durch Feldgehölze, Sölle, Hecken und Jahrhunderte alte Einzelbäume stark gegliedert. An Hanglagen treten Halbtrockenrasen auf. Die Peene und ihre Zuflüsse, Torfstiche, Talmoore, Bäche und Sölle bilden ein dichtes Netz von Feuchtgebieten. Im Süden reicht der Naturpark bis in die Hauptendmoräne.
Der Kummerower wie auch der Malchiner See und ihr Umland sind überregional bedeutende Rastgebiete nordischer Entenvögel. Jährlich rasten hier im Herbst und Frühjahr 20.000 bis 30.000 Bless- und Saatgänse, rund 1.000 Haubentaucher und 2.000 Pfeifenten sowie viele weitere Arten, so z.B. im Winter die auffälligen Zwergsäger. In den letzten Jahren konnten auch Gruppen des Silberreihers im Winterhalbjahr häufig beobachtet werden. Regelmäßig verweilen hier ebenfalls kleinere Trupps von Meeresgänsen, beispielsweise Weißwangengänse. Auf dem Malchiner See haben Kraniche einen Schlafplatz. Im Gebiet kommen alle drei heimischen Adlerarten vor: Schrei-, Fisch- und Seeadler. Der Schreiadler, wegen seiner östlichen Verbreitung auch Pommernadler genannt, brütet in ruhigen, ungestörten Wäldern, braucht aber zur Nahrungssuche Moore und Grünland. In Mooren und Bruchwäldern brüten Kraniche, im Naturpark ca. 100 Brutpaare. Der Weißstorch ist noch in ca. 35 Dörfern heimisch. An den Ufern der Seen und im Peenetal ist eine reiche Vogelwelt zu beobachten, beispielsweise Schilfrohrsänger, Rohrweihe, Bekassine sowie die osteuropäisch verbreiteten Blaukehlchen, Beutelmeisen und Karmingimpel. Wegen der reichen Vogelwelt sind große Teile des Naturparks auch Europäisches Vogelschutzgebiet. Felder und Grünland, die ausreichend Hecken und Feldgehölze enthalten, beherbergen weitere Vogelarten, darunter Sperbergrasmücke, Neuntöter und Grauammer, aber auch seltene Arten wie Raubwürger und Baumfalke. Aus Söllen und Mooren sind Ende März Moorfrösche und an warmen Maitagen zahlreiche Laubfrösche und Rotbauchunken zu hören. In einigen Bächen treten Neunaugen auf – Tiere, die in der Evolution noch vor den Fischen entstanden sind. Fischotter sind nicht selten, aber kaum zu beobachten. Biber haben sich an der Peene in den letzten Jahrzehnten ausgebreitet.
An klimatisch begünstigten Böschungen und Hügeln treten wärmeliebende und Trockenheit ertragende Pflanzen auf. So kommen zum Beispiel in den Magerrasen am Ostufer des Kummerower Sees Ähriger Ehrenpreis, Kartäuser-Nelke, Tauben-Skabiose und Berg-Haarstrang vor. Besonders im Frühjahr lohnt ein Besuch der Laubwälder. Teppiche des Buschwindröschens bedecken den Waldboden zusammen mit anderen Frühblühern. Der Hohle Lerchensporn erfüllt mit seinem Duft bewaldete Schluchten. Das Peenetal ist von großer Bedeutung für die Pflanzen- und Tierwelt. In einigen Torfstichen gedeihen Seerosen. Auch die andernorts seltene Krebsschere ist hier häufig. Stellenweise sind noch Feuchtwiesen mit gefährdeten Pflanzenarten vorhanden, darunter Sumpf-Platterbse, Nordisches Labkraut, Gelbe Wiesenraute und Orchideenarten. Viele Parkanlagen bergen eine interessante Pflanzenwelt. Bei Burg Schlitz und im Park Blücherhof sind viele fremdländischen Gehölze zu sehen. Der Park Remplin ist im Frühjahr besonders reizvoll durch die Massenvorkommen von Nickendem Milchstern, Kriechender Gemswurz, Aronstab und Braunem Storchschnabel. Ursprünglich – vielleicht schon in der Barockzeit – wurden diese bei uns nicht heimischen Arten als Zierpflanzen eingebracht.

Die Erhaltung und Weiterentwicklung der vielfältigen Kulturlandschaft mit ihrer reichen Naturausstattung muss gesichert werden; sie ist bedroht durch die starken Nutzungsansprüche im landwirtschaftlichen Bereich (Gefahr eines Zurückdrängens der die Landschaft gliedernden Flurelemente, der Übernutzung bestimmter Lebensräume). Auch die Aufgabe der Nutzung auf weniger günstigen Standorten ist sinnvoll. Wichtig sind auch Projekte zum Moorschutz, um der Bedrohung durch Grünlandnutzung auf entwässertem Niedermoor entgegenzuwirken, sowie die Wiederherstellung der Durchgängigkeit von Fließgewässern. Diese Maßnahmen dienen dem Erhalt der Biotop- und Artenvielfalt in der Kulturlandschaft.
Zu den bereits erreichten Zielen zählen etwa die Renaturierung der Zuflüsse zum Malchiner See nach ökologischen Gesichtspunkte, oder die regelmäßige Pflege von Trockenrasenflächen und Streuobstwiesen.)

Es existiert ein umfassendes Wegenetz zum Wandern, wobei sowohl Touren für Naturfreunde als auch für historisch und kulturell Interessierte (z.B. Schlössertour) möglich sind. Aussichtstürme befinden sich bei Verchen und Neukalen am Kummerower See sowie bei Wendischhagen und Dahmen am Malchiner See und auf der Burgwallinsel Teterow. Am Kummerower See ist ein Naturerlebnispfad angelegt.

 

 

Untergebiete

In diesem Großschutzgebiet besitzt die Stiftung Eigentumsflächen in folgenden Untergebieten:

 

 

 

Quelle: Naturpark Mecklenburgische Schweiz (Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie M-V)

Stiftung Umwelt- und Naturschutz MV

Mecklenburgstraße 7
19053 Schwerin

Unser Partner:

Unsere Tochter: