Das Nationale Naturerbe bezeichnet wertvolle, charakteristische Naturlandschaften, wie artenreiche Wiesen, Moore, Wälder und Flusstäler, deren dauerhafter Schutz auf dem Privatisierungsverzicht bundeseigener Flächen beruht. Damit stellt das Nationale Naturerbe anders als Nationalparke oder Naturschutzgebiete keine eigene Schutzkategorie dar, sondern ist ein Sammelbegriff für vielfältige Flächen in Naturschutzhand, die eine hohe Bedeutung für nachfolgende Generationen besitzen.
Im Jahr 2011 hat die Stiftung Umwelt- und Naturschutz M-V erstmals die Verantwortung für 850 Hektar Naturerbeflächen in Mecklenburg Vorpommern übernommen. Die Übertragung aus dem Bundeseigentum erfolgte unter anspruchsvollen Naturschutzauflagen und dient dem Ziel, die naturschutzfachliche Qualität und Bedeutung der Flächen langfristig zu erhalten und zu entwickeln. Bis heute ist der Naturerbeflächenbestand der Stiftung auf 1.164 ha angewachsen.
Dabei wird dem Naturschutzgedanken in vielerlei Hinsicht Rechnung getragen. Naturnahen Wäldern, Mooren, Flüssen und Seen wird Raum für eine eigendynamische, ungelenkte Entwicklung gegeben. Artenreiche Lebensräume der Offenlandschaft werden dagegen durch die dauerhafte extensive Nutzung erhalten und entwickelt. Dafür arbeitet die Stiftung Umwelt- und Naturschutz M-V eng mit ortsansässigen Landwirten zusammen. In Gebieten, die einer Renaturierung als Initialzündung bedürfen ehe erneut Orte der biologischen Vielfalt entstehen können, übernimmt die Stiftung als Projektträger die Verantwortung.
Weitere Informationen zur Umsetzung des Nationalen Naturerbes in Mecklenburg-Vorpommern sowie eine Auswahl von Gebieten mit den jeweiligen Entwicklungszielen finden Sie in der Broschüre "Nationales Naturerbe in M-V".