Arbeiten zur Wiedervernässung im Grambower Moor beginnen

PRESSEMITTEILUNG

Die Stiftung Umwelt- und Naturschutz MV (StUN) setzt im Rahmen eines Förderprojekts Maßnahmen zur Verbesserung des Wasserhaushalts im Grambower Moor um. Zur Vorbereitung der im Sommer anstehenden Arbeiten werden bis Ende Februar in kleineren Teilbereichen Gehölze entfernt.

Selbst in diesem verregneten Januar sind in dem 9 km südwestlich von Schwerin gelegenen Grambower Moor die Gräben noch nicht wieder vollständig gefüllt und die Wasserstände in den Moorböden ungewöhnlich niedrig. Der letzte trockene Sommer hat dem zweitgrößten Hochmoor des Landes MV ordentlich zugesetzt.
Mit dem Ziel den Wasserhaushalt im Grambower Moor zu verbessern und naturnähere hydrologische Bedingungen zu schaffen, setzt die StUN im Rahmen der Naturschutzförderrichtlinie des Landes Mecklenburg-Vorpommern ein Förderprojekt um. Die Finanzmittel dafür stammen aus dem europäischen Landwirtschaftsfonds zur Entwicklung des ländlichen Raums (ELER).
Das Abfließen des Wassers über das dichte Grabensystem, aber vor allem auch die Verdunstung des dichten Gehölzbestandes ist hauptverantwortlich dafür, dass der seltene Lebensraum Hochmoor stark gefährdet ist. In den letzten Jahrzehnten durch den Naturschutz bzw. den Förderverein im Grambower Moor errichtete Erdstaue und Holzspundwände erfüllen aufgrund ihres Alters und ihrer Bauweise nicht mehr die notwendige Stauwirkung. Hinzu kommt, dass sich das Wasser bevorzugt seinen Weg im Verborgenen sucht. Hier setzt das aktuelle Projekt der StUN an. Mit Hilfe der in Schleswig-Holstein vielfach erprobten Methode des Baus von tiefer in den Moorboden reichenden Torfdichtwänden, soll nicht nur das Oberflächenwasser aufgehalten, sondern auch der in den obersten Bodenschichten stattfindende seitliche Abfluss möglichst vollständig ausgeschlossen werden.
Um die Flächen für den im Sommer geplanten Bau der Torfdichtwände vorzubereiten, werden in diesen Tagen in Einzelbereichen im Grambower Moor Gehölze entfernt. Bedauern Naturschützer andernorts so manchen gefällten Baum, schätzt man sich im Moor glücklich, wenn es lichter wird. Denn die Fällung von Bäumen im Moor hat noch einen anderen positiven Effekt. Je weniger Bäume in einem natürlicherweise gehölzfreien Hochmoor wie dem Grambower Moor aufwachsen, desto weniger Wasser wird dem Moor durch Verdunstung entzogen.
Ein höherer Wasserstand wiederum trägt zum Erhalt des gefährdeten Lebensraums bei und verhindert die Freisetzung klimaschädlicher Gase aus den entwässerten und durchlüfteten Torfböden.

          

Inhalt der Förderung: Investive Maßnahmen in NATURA-2000-Gebieten und Gebieten mit hohem Naturwert

Ziel der Förderung: Erhaltung und Verbesserung der biologischen Vielfalt

http://ec.europa.eu/agriculture/rural-development-2014-2020