LSG Westrügen

Das Landschaftsschutzgebiet umfasst das Gebiet der Gemeinden Altefähr, Rambin, Samtens, Dreschvitz, Ummanz, Gingst, Kluis, Trent und Schaprode.

West-Rügen ist eine flachwellig-ebene Grundmoränenlandschaft. Die Landschaft ist einerseits durch die Eiszeiten, insbesondere die Weichseleiszeit, geprägt und andererseits durch die langanhaltenden Wasserstandsschwankungen der Ostsee. Die Niederungen wurden durch das Schmelzwasser der Gletscher oder durch sogenannte Toteisfelder gebildet und dann später von der Ostsee geformt.

Geprägt ist das Gebiet durch großflächige Agrarlandschaft mit einem hohen Anteil an Grünlandnutzung vor allem in den ufernahen Bereichen des Kubitzer Boddens, des Koselower Sees, der Udarser Wiek und auf der Insel Ummanz. Feldgehölze, Windschutzpflanzungen sowie Alleen, Baumreihen und Einzelgehölze strukturieren das ansonsten waldarme Gebiet. Größere zusammenhängende Waldgebiete befinden sich nordwestlich von Negast, bei Unrow, auf Ummanz, bei Ganschvitz und südlich von Granskevitz. Hier ist auch der Seeadler Brutvogel. Das Gebiet enthält eine Vielzahl gesetzlich geschützter Biotope. Hervorzuheben sind größere, zusammenhängende Röhrichte bei Freesen und in der ehemaligen Lieschower Wiek, die mündungsnahen Bereiche der Duvenbeek und des Sehrower Baches, einen Erlenbruch-Feuchtgrünland-Komplex südlich von Dwarsdorf und Salzwiesen südlich von Dwarsdorf, am Cavelin und am Koselower See. Das Landschaftsschutzgebiet hat nahezu flächendeckend herausragende Bedeutung als Nahrungsraum für durchziehende Vögel aus dem nordosteuropäischen und nordwestsibirischen Raum. Ausgiebige Flugbewegungen zwischen den Äsungsflächen und den Schlafplätzen machen das Gebiet hochattraktiv für die Vogelbeobachtung.

Voraussetzung für den langfristigen Erhalt der schützenswerten Naturgüter sind vor allem eine schonende landwirtschaftliche Bewirtschaftung und eine naturnahe Forstwirtschaft, die der nachhaltigen Sicherung der Lebensgemeinschaften Rechnung tragen. Ferner sollen Bereiche mit hohem Arten- und Lebensraumpotenzial, insbesondere von ungestörten Uferabschnitten sowie von Biotopverbundsystemen naturnaher Strukturen gesichert werden. Lebensgemeinschaften und Biotope sowie die Vorkommen wild lebender Tier- und Pflanzenarten, vor allem der seltenen und vom Aussterben bedrohten landschaftstypischen Arten wie z.B. des Fischotters sind zu erhalten. Die Strukturvielfalt an Oberflächengewässern, besonders am Sehrower Bach und an der Duvenbeek, ist verbesserungswürdig. Am angrenzenden Nationalpark wird die Entwicklung ökologischer Pufferzonen angestrebt. Zum Schutz vor weiterer Zersiedlung und Zerschneidung soll weitere Bebauung im Gebiet vermieden werden. Auch die Ruhe des Gebietes und damit seine Eignung für die ungestörte landschaftsgebundene Erholung soll erhalten bzw. verbessert werden, um eine hohe Erlebnisqualität in der Landschaft zu sichern und entwickeln.

Quellen: Verordnung über das Landschaftsschutzgebiet „West-Rügen“ vom 10. März 2009; Flächennutzungsplan der Gemeinde Samtens von 2004

Stiftung Umwelt- und Naturschutz MV

Mecklenburgstraße 7
19053 Schwerin

Unser Partner:

Unsere Tochter: