Größe: 540 km²
Landkreise: Ludwigslust-Parchim und Nordwestmecklenburg
Unterschutzstellung: 01.01.2005
Schutzzweck: Erhaltung und nachhaltiger Schutz dieses Naturraums mit seiner großen Artenvielfalt; Erhaltung eines der größten Durchbruchstäler in M-V; Erhaltung eines 3 km langen, bisher komplett unveränderten Flussabschnittes; Erhalt und Entwicklung der von Warnow und Göwe durchflossenen Seen als Brut- und Rastplatz; Erhalt, Pflege und Entwicklung eines Trockenstandortes mit Magerrasen, Silbergrasfluren, Resten von Ginsterheide und einem lichten Kiefer-Eichenwald im NSG Trockenhänge am Petersberg

 

 Lage:Der Naturpark Sternberger Seenlandschaft befindet sich östlich des Schweriner Sees in der Landschaftszone Höhenrücken und Mecklenburgische Seenplatte. Orte in dieser Region sind Sternberg, Brüel, Güstrow, Bützow, Warin und Neukloster.
 Geologie und Wasserhaushalt:Der Naturpark umfasst bewaldete Sanderflächen, Urstromtäler der Warnow und der Mildenitz, Schmelzwasserseen und Endmoränen. Die vielen Seen bildeten sich einerseits aus Toteisblöcken und andererseits in Schmelzwasserrinnen. Prägend für die Landschaft ist das Flusssystem der Warnow mit zahlreichen kleineren und größeren Nebenflüssen, die sich in die Landschaft einschnitten und viele Durchbruchs- und Erosionstäler hinterließen, deren bekanntestes das Warnow-Mildenitz-Tal ist. In der heutigen Warmzeit, seit ca. 10.200 Jahren, bildeten sich in den Becken sowie an den See- und Flussrändern Moore.
 Nutzungsgeschichte:Vor ca. 1.400 Jahren wanderten slawische Siedler in dieses Gebiet ein und errichteten mehrere Burgen wie die in Groß Raden, die heute ein Museum darstellt. Erst gegen Ende des 12. Jahrhunderts kamen die ersten deutschen Siedler. Mit dem Beginn der Industrialisierung in Deutschland Anfang des 19. Jahrhunderts und der Veränderung der Landwirtschaft begann sich das Bild der Landschaft sowie der Städte und Dörfer zu ändern. In dieser Zeit erfolgte die Herausbildung großflächiger Ackerstrukturen. Außerdem wurden Aufforstungen, vorrangig mit Kiefern, auf landwirtschaftlich schlecht nutzbaren Böden in großem Stile vorgenommen.
 Pflanzen- und Tierwelt: Das schwach maritime Klima, die Vielzahl der Naturräume und die lange Landnutzungsgeschichte dieser Region führte zur Entstehung einer Vielzahl von Pflanzengesellschaften, wie Ackerfluren und Grünlandflächen, Trockenrasen sowie Eichen- und Kiefernwäldern. An den Seerändern und in den Flusstälern sowie in den Mooren und Söllen sind Erlenbruchwälder und eine vielfältige Sumpf- und Wasservegetation bestimmend. Auf der größten Binnensalzwiese des Landes bei Sülten lassen sich Salz liebende Pflanzenarten, wie Queller und Salz-Binse finden, auch Löffelkraut und Breitblättriges Knabenkraut sind hier beheimatet. Die Gutsparke, Pfarr- und Bauerngärten weisen dagegen eine Vielzahl fremdländischer Bäume und alter Obstgehölze auf. Auch Leberblümchen wachsen im Naturpark. Genauso vielfältig wie die Flora ist auch die Fauna der Sternberger Seenlandschaft. Besonders Wat- und Wasservögel, wie Gebirgsstelzen und Eisvögel, leben hier, ebenso wie Fisch- und Seeadler. Auch der Kranich lebt am nördlichen Ufer des Groß Upahler Sees, wo auch Orchideen wachsen. Die Seen und Flüsse beeindrucken zudem durch einen hohen Artenreichtum an Fischen und Mollusken. Im Warnowflussgebiet treten z. B. Kleine Bachmuscheln, Meerforellen, Flussneunaugen, Bachneunaugen, Welse und Elritze auf. Außerdem lassen sich die Spuren der Biber im Gebiet des Naturparks an fast jedem Gewässer entdecken.
 Gebietszustand und Entwicklungsziele: Der Zustand des Naturparks ist gut, er gehört zu den 13 deutschen „Qualitätsnaturparks“. Störungen im Gewässerhaushalt, wie Nährstoffeinträge oder Störungen der Fließgewässer, stellen jedoch ein Problem dar. An der Warnow wurden Fischtreppen angelegt.
 Öffentliche Nutzung: Das Naturparkzentrum Sternberger Seenlandschaft mit einer interaktiven Ausstellung kann in Warin besucht werden. Weitere Sehenswürdigkeiten sind die rekonstruierte slawische Tempelburg Groß Raden, das Warnow-Durchbruchstal mit seinen Mischwäldern auf den bis zu 30 m hohen Steilhängen und die Klöster Dobbertin und Tempzin. Besucher können den Naturpark zu Fuß oder mit dem Rad erkunden.

 

Quelle: Naturpark Sternberger Seenland (Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie M-V)

 

 

Untergebiete